Perspektivwechsel mit Hund

Hunde faszinieren mich seit meiner Kindheit. Ich liebe es, sie zu beobachten und mit ihnen zu interagieren und meine eigene Wahrnehmung und Perspektive durch ihre erstaunlichen Fähigkeiten zu erweitern.

Die gemeinsame Geschichte von Mensch und Hund ist etwas ganz Besonderes. Nach allem, was wir heute wissen, erfolgte die Domestikation des Hundes freiwillig. Im Laufe der Jahrhunderte haben Menschen sich die unglaublichen Ressourcen der feinen Wahrnehmung ihrer vierbeinigen Gefährten zu Nutze gemacht.

In unserer modernen Gesellschaft hat sich inzwischen nicht nur unsere Umwelt sehr verändert, sondern auch unsere Ansprüche an unsere Hunde. Hunde sind heute weniger Arbeits-, sondern vielmehr Freizeitpartner. Hunde dürfen sich heute in der Regel nicht mehr frei bewegen, sondern werden überwiegend kontrolliert. So hat sich auch unser Blickwinkel auf den Hund verändert: wir formulieren überwiegend, was unser Hund nicht oder stattdessen tun sollte. Die ressourcenorientierte Wahrnehmung unserer Haushunde hat sich zu einer defizitorientierten Wahrnehmung verschoben: Hunde sollen heute nicht mehr vor Fremden mit Bellen warnen, sondern Fremde freundlich hereinlassen, Hunde sollen beim Gassigehen nicht ständig zum Schnüffeln stehenbleiben, sondern lieber ihre Menschen beim Joggen begleiten oder neben dem Fahrrad herlaufen, Hunde sollen einerseits als soziales Lebewesen mit uns zusammenleben, aber viele Stunden am Tag alleine bleiben können. Hunde warten immer…auf uns…, dass etwas passiert…, dass sie etwas tun dürfen, was sie sich so sehr wünschen…die Stillen, die Ruhigen warten teilweise ihr ganzes Leben…die anderen wechseln bestenfalls ihre Familien, landen im Tierheim oder…

was wäre, wenn wir stattdessen unseren eigenen Blickwinkel auf die unglaublichen Fähigkeiten unserer Hunde lenken würden? Auf die bunte Welt, die Hunde durch ihre Nase wahrnehmen?

Als ich mein erstes Hundebuch geschenkt bekam, war ich tief beeindruckt von einer Darstellung, die vereinfacht den Blickwinkel eines Hundes durch seine Nase zeigt.

Quelle: „Dein Hund das unverstandene Wesen“ von Ulrich Klever, Prisma Verlag 1977

Der Autor des Buches hat mich und meinen Umgang mit Hunden durch diese Darstellung nachhaltig beeinflusst.

Ich  nutze die Sinneswahrnehmungen unserer Hunde heute sehr viel vielschichtiger und interagiere sehr viel mehr mit ihnen, als es mir als Kind und Jugendliche möglich war: unsere Hunde „melden“ mir Wild, suchen zwischendurch z.B. Stöckchen oder Spielzeuge, die ich unterwegs „verloren“ habe und die meinen Geruch tragen und haben unsere Kinder „wiedergefunden“, wenn sie sich zu weit von uns entfernt hatten. Das war für alle ein Riesenspaß. Versteck spielen mit Hund:) Unsere Strecken, die wir gemeinsam draußen zurücklegen, richten sich nach dem Tempo der Hunde, nicht nach meinen sportlichen Ambitionen. Schnüffeln ist ausdrücklich erlaubt und Markieren ist für mich kein Ärgernis, sondern etwas Faszinierendes. Ich habe Unglaubliches gelernt, doch Vieles wird mir immer verschlossen bleiben.

Heute gibt es sehr viele Möglichkeiten, Hunde ihren Bedürfnissen und Fähigkeiten entsprechend zu beschäftigen. Mit etwas Kreativität kann man geschickt die eigenen Interessen mit denen des Hundes kombinieren. Insbesondere, wenn man gerne draußen unterwegs ist: jetzt im Herbst sammeln z.B. viele Menschen gerne Pilze.  Mit einem ausgebildeten Hund an seiner Seite hat man nicht nur mehr Erfolg, sondern garantiert gemeinsam Spaß.

Man kann einen Hund von einem interessanten Geruch wegziehen, aber man kann keinen Hund zwingen, seine Nase einzusetzen. Wenn man in gemeinsame Aktivitäten einsteigt, bei der ein Hund seine olfaktorischen Fähigkeiten nutzen soll, vollzieht man automatisch einen Perspektivwechsel: weg vom defizitorienten und hin zum ressourcenorientierten Blickwinkel. Ganz nebenbei wird sich Vieles verändern, nicht nur für den Hund!

Wer nun Lust hat, sofort etwas mit seinem Hund auszuprobieren, der kann bei Jaqueline Koerfer einen kostenlosen e-mail Kurs herunterladen und seinem Hund kleinschrittig beibringen, den eigenen Schlüssel zu finden.

Wer einen Trainer sucht, der bei der Umsetzung der eigenen individuellen Vorstellungen behilflich sein kann, dem empfehle ich meine KollegInnen von Cumcane®. Dr. Ute Blaschke Berthold hat mittlerweile einige TrainerInnen in ihrer Ausbildungsreihe „GoSniff“ entsprechend weitergebildet.

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Auf Jaqueline Koerfer wurde ich durch einen sehr lesenwerten Artikel in der Hundezeitschrift SitzPlatzFuss aufmerksam. Die Ausgabe 34 widmet sich dem Schwerpunktthema „Nasenarbeit“.

Etwas in die Jahre gekommen, aber durchaus immer noch für den Einstieg in die Nasenarbeit geeignet ist Ann Lill Kvams Buch „Spurensuche“. Von der Norwegerin Ann Lill stammt auch die Idee zur Pilzsuche:

Ebenfalls als DVD erhältlich über den animal Team shop, allerdings nur in Englischer und Italienischer Sprache