Mit dem Wohnmobil und Hunden unterwegs an der französischen Atlantikküste
Für mich ist Frankreich ein ideales Reiseland mit Hund. Hunde sind überall Willkommen und die Franzosen begegnen ihnen entspannt und freundlich und auch bei Hundebegegnungen bleiben die Menschen gelassen und kündigen den anderen Hund als Freund oder Freundin an „C ést une copine“ .Das ist bereits in unserer Wahlheimat im Départment Moselle direkt an der Deutsch-Französischen Grenze spürbar.
Schon lange wollte ich einmal auf die Île de Ré und in das Surferparadies Lacanau an der französischen Atlantikküste. Diese beiden Ziele bildeten also den Rahmen für unsere Wohnmobiltour an den Atlantik. Die schönsten Campingplätze mit Hunden auf unserer Reise habe ich für Euch im Folgenden zusammengestellt:
Es gibt verschiedene Routen, wie man am schnellsten oder am schönsten Frankreichs Westküste erreicht. Für uns war der günstigste Startpunkt La Rochelle bzw. die Île de Ré. Wir hatten einen Zwischenstopp für die Anreise eingeplant und nahmen uns die Zeit, den etwas abseits von der Autobahn gelegenen Campingplatz „Des Rive du Loing“ bei Cepoy Département Loiret in der Region Centre-Val de Loire anzufahren. Eine sehr gute Wahl. Hunde sind hier kostenlos („Les chiens, ca coûte“ scherzte der Mann beim Check-in, was so viel bedeutet wie „das wird teuer, mit den Hunden“). Die ganze Anlage ist sehr gepflegt, die Sanitäranlagen sind etwas in die Jahre gekommen, aber picobello sauber.
Es gab sogar für unseren Naish eine wunderschöne Schwimmgelegenheit am Kanal direkt am Platz. Für uns ging es am nächsten Morgen weiter Richtung Küste. Wir hätten jedoch auch bis 15 Uhr den Tag auf dem Campingplatz genießen dürfen.
Auf der Île de Ré wollten wir zunächst eine Nacht auf einem Campingplatz nahe des Städtchens La Flotte verbringen. Die Einfahrt in den Ort war herrlich: türkisblaues Wasser, weißer Strand, ankernde Boote und wunderschöne Häuserfassaden.

Wir fuhren allerdings völlig ahnungslos auf eine Sperrung am Ende der engen Straße zu, die die Fußgängerzone von La Flotte für die Durchfahrt von Fahrzeugen bis 22 Uhr abends verhindert. Das wusste leider auch unser Garmin Navigationsgerät nicht, dem wir blind vertrauten, weil wir es extra für die Fahrt mit dem Wohnmobil angeschafft hatten und es mit den tatsächlichen Fahrzeugabmessungen programmiert ist. Eine große Platane machte es unmöglich, einfach nach links abzubiegen und zurückzufahren. So mussten wir die kleine Straße mit den alten hohen Bordsteinen bis zum nächstmöglichen Wendepunkt zurücksetzen. Mit uns setzten 10 Autos zurück. Kein einziger Fahrer hatte gehupt, manche drückten ihr Bedauern aus, andere nahmen regen Anteil an der Problemlösung.

Im Anschluss hatten wir keine Energie mehr, den kleinen Campingplatz am Stadtrand zu suchen und entschieden uns direkt den ruhigen Campingplatz „Les Baleines“ an der Inselspitze in der Nähe des berühmten Leuchtturms anzufahren. Der sehr gepflegte Platz ist insofern äußerst attraktiv, da er ruhig direkt hinter einem hohen Schutzwall aus Felsbrocken und einer Mauer liegt, aber unweit des wunderschönen langen Sandstrandes La Conche des Baleines und den kleinen Geschäften und Restaurants im Umfeld des Leuchtturms, eingerahmt von den gut ausgebauten Fahrradwegen der Insel.
Unsere nächste Station war die etwas ruhigere Nachbarinsel Île d´Oleron. Sie ist ebenfalls mit einer Brücke mit dem Festland verbunden, die, je nach Tide, einen herrlichen Blick auf die vorgelagerten Austernzuchtgebiete oder den wogenden Atlantik bietet. Wir entschieden uns auf der Insel für den wunderschön bepflanzten Campingplatz „Les gros Joncs“, der in der Vorsaison noch ausreichend Auswahl an Stellplätzen bot. Er verfügt im Eingangsbereich über ein Schwimm- bzw. Spaßbad, Wellness, einen Imbiss und einen sehr gut ausgestatteten Supermarkt. Davon spürt man auf dem dahinter liegenden ruhigen Platz selbst nichts. Den nahe gelegene Naturstrand erreicht man über zwei mit Sicherheitscodes versehen Ausgänge und wunderschöne Pfade durch die Dünen und einen kleinen Waldgürtel.
Für die Hunde gab es viel zu erkunden und zu entdecken. Naturstrände, die bei Ebbe Felsen, Wasserbecken und/oder einen Spülsaum freilegen bzw. zurücklassen sind ein wahres Schnüffeleldorado, bergen aber auch jede Menge Gefahren: ich achte sehr darauf, dass unsere Hunde keine toten Schalen- oder Krustentiere, Seesterne etc. fressen. Ein freundlich aufgebautes Signal, Dinge auszuspucken („Auf“) ermöglicht einen stressfreien Strandspaziergang. Fürs Ausspucken gibt es zum Tausch immer etwas Feines aus dem Leckerlibeutel. Blue hatte als junger Hund im Freilauf am Strand in der Bretagne tote Krebse gefressen und im Anschluss zum Glück nur Magen-Darmprobleme.
Naish machte auf der Îls d´Oleron seine erste schlechte Erfahrung mit Salzwasser, das er aus den steinernen Becken trank, die bei Ebbe wie kleine Seen am Strand zurückbleiben. Glücklicherweise erbrach er sich sofort und lernte somit unmittelbar, dass man Salzwasser besser nicht trinkt. Solche Lernerfahrungen kann man leider nicht immer verhindern, insbesondere wenn Hunde sich im Freilauf befinden. Wenn die Konsequenzen jedoch beim ersten Mal sofort unangenehm sind, dann wiederholt sich so etwas meist nicht wieder. Dennoch hätte ich Naish niemals Salzwasser trinken lassen, wenn er sich in meinem Einflussbereich befunden hätte. Er hat erst getrunken und dann brav auf meinen Rückruf reagiert. Ich habe daraus gelernt, dass ich im Sommer häufiger Wasser aus dem Rucksack als Belohnung einsetzen sollte. Dann hätte er Wasser bei mir erwartet und wäre sofort zurückgekommen.

Die französische Atlantikküste bietet unzählige Campingplätze für jeden Geschmack. Wir bevorzugen mit den Hunden eher überschaubare Plätze. In Lacanau fuhren wir auf Empfehlung unseres Sohnes den Luxuscampingplatz „Les Grands Pins“ in Lacanau Océan an. Bereits vor der Schranke wird man dort von der Security auf einen freien Parkplatz eingewiesen, damit man sich in Ruhe anmelden kann. Mit einem Guide im Golfcaddy wird man anschließend zum Stellplatz gelotst. Das Zentrum des Platzes bildet ein sog. Dorfplatz mit zwei Restaurants, einer Eisdiele und Créperie, einem Kiosk, einer Surfschule, einem Supermarkt und einer großen Bühne, die täglich wechselnde Programme anbietet.

Mit Blue bin ich dort häufig auf unserer Abendrunde vorbeigegangen. Er liebt diese kleinen Abstecher an belebte Orte, die ich eigentlich mit Hunden eher meide. Wie so häufig in Frankreich verfügt der Platz auch über ein Schwimm- und Spaßbad sowie über ein Schwimmbad exklusiv für Erwachsene. Die Sanitäranlagen sind top in jeder Hinsicht. Der Weg zum Strand führt sofort zur Surfzone. Diesen Bereich sollte man mit Hunden eher den Surfern und Zuschauern überlassen. Etwas weiter rechts ist man dann kilometerweit allein. Ausreichend Abwechslung oder aber Schatten bei großer Hitze bietet der wunderschöne angrenzende Pinienwald.
Mein ganz persönlicher Lieblingsplatz auf dieser Reise war der Campingplatz Maguide in Biscarosse Lac. Das gleichnahmige Restaurant direkt am See mit seinem wunderbaren Ausblick und den herrlichen Gerichten ist alleine schon die Reise wert. Hier wurden zum ersten Mal die Impfpässe der Hunde überprüft. Hunde sind am Strand des Restaurants bzw. Campingplatzes nicht erlaubt, jedoch sind herrliche kleine und auch größere Buchten in unmittelbarer Umgebung schnell erreicht. Die Sanitärgebäude sind recht neu, aber eher einfach. Für den kleinen aber feinen Badebereich benötigt man ein Armbändchen. Der Platz verfügt über einen eigenen kleinen Hafen für mitgebrachte Boote. Der See mit seinen herrlichen Sandstränden ist glasklar, sauber und sehr seicht.
Die französische Atlantikküste bietet so viel, dass sie immer wieder eine Reise wert ist. Französischkenntnisse sind nett, aber absolut nicht notwendig. Auf jedem Campingplatz konnte man die Buchungen vor Ort alternativ auch in Englischer oder sogar Deutscher Sprache vornehmen.
Die folgenden Links sind Partnerlinks von Amazon. Wenn Ihr beim ersten von meiner Seite weitergeleiteten Click einen Artikel bei Amazon bestellt, erhalte ich eine Provision:
Die Reise habe ich u.a. mit dem brandaktuellen Wohmobil-Tourguide vom Reise Know-How Verlag geplant:
Immer mit an Bord ist der Reisetrinknapf von Hunter:
Unser Garmin Navigationsgerät bietet in Sekundenschnelle ebenfalls eine große Auswahl an Campingplätzen in Standortnähe. Es weiß fast alles. Diesmal kannte er zeitlich begrenzte Durchfahrt im Örtchen La Flotte leider nicht: